Bauherr

  • Privat


Unsere Leistungen

  • Objektplanung // LP 1 – 8
  • Tragwerksplanung // LP 1 – 6
  • Brandschutzplanung


Sanierung des denkmalgeschützten ehemaligen Rathaus Damgarten.
Nutzungsaufnahme mit einer Gewerbeeinheit im Erdgeschoss und einem überliegenden Privatwohnbereich im Obergeschoss.

Turm
Der Turm wurde entsprechend dem Gutachten des Freien Diplomrestaurators Herrn Jörg Schröder sowie der fortschreibenden Erkenntnisse im Sinne der bauzeitlich typischen Ausführung komplett rekonstruiert.
Das betrifft die Holzunterkonstruktion (Lärche) als auch die Bekleidung aus Zinkblech in Stehpfalzausführung.
Die sichtbaren Holzteile (Unterschläge) wurden mit Holzschutz Öl-Lasur OSMO im Farbton 706 Perlgrau den Betongesimsen bzw. dem Balkon angepasst.

Kunstwerke
Die Cotto-Applikation (Brand Äquivalent zum Ziegel) als gerahmte Palmetten- bzw. Liliendarstellung (in Art Déco Stilistik) wurden, wie auch die Salzbrandziegel der straßenseitigen Fassade, intensiv im JOS-Verfahren gereinigt.
Die Verfugung wurde zum Teil ausgebessert entsprechend der primären Ausführung: grau, eingezogen und nach unten einseitig abgezogen.

Dach(-tragwerk)
Die im Rahmen der Bauarbeiten in den 1980er Jahren eingebaute Dämmung incl. der unterseitigen Bekleidung (Spanplatten) wurde komplett zurückgebaut.
Es wurden schadhafte Konstruktionsteile des Dachstuhls incl. Befestigungsmittel ausgetauscht bzw. Instandgesetzt und ein klassisches Kaltdach ausgebildet.
Als Dachhaut wurde eine Delta-Maxx-Plus-Bahn verlegt. Für die Eindeckung kam in Abstimmung mit dem baubegleitenden Restaurator Herr Schröder ein Meyer-Holsen Vario Hohlfalzziegel grau/schwarz zum Einsatz.

Balkon – Beton
Die Balkonunterseite wurde vom weißen Farbanstrich befreit, intensiv gereinigt und Schadstellen Instandgestzt.
Abschließend erhielt die Unterseite eine Farbbeschichtung in betongrau, sodass die Materialität der Straßenfassade wieder den bauzeitlichen Präferenzen entspricht (Salzbrandziegel, Beton-Kunstwerkstein, Zinkblech für Fensterbänke und Turm, schmiedeeisernes Balkongeländer und dunkle Dacheindeckung).

Für das primäre schmiedeeiserne Balkongeländer wurde der Farbanstrich erneuert. Farbgestalterisch folgt die Ausführung auch einer den bauzeitlichen Vorstellungen in Glimmer-Anthrazitgrau DB 703 in Sichtfassung.

Eingangsportal / Treppe
Die zur Sanierung in den 1990er Jahren bereits erneuerte Eingangstür ist in Abstimmung mit dem Restaurator erhalten geblieben.
Es wurde lediglich der Anstrich dem bauzeitlichen Farbkonzept angepasst (ähnlich RAL 8011 Nussbraun).

Die sekundäre Außentreppe aus quadratischen Terrazzoplatten wurde zurückgebaut und durch eine Beton-Kunststeintreppe ersetzt. Dabei wurden die Trittstufen als Fertigteile mit gerundeter Vorderkante individuell hergestellt und auf die örtlich hergestellte Unterkonstruktion aufgelegt.
Auch dies entspricht der ursprünglichen architektonischen Idee.

Balkon – Stahlkonstruktion
Einen Balkon auf der Hofseite des Gebäudes gab es bisher nicht. Dieser Balkon wurde auf Wunsch der neuen Bauherrin und mit Duldung der Denkmalpflege als filigrane Stahlkonstruktion mit Belag aus haltbarem Robinienholz ausgeführt.
Das Stahlgeländer besteht aus vertikalen Pfosten und vertikalen Füllstäben aus Flachstahl.
Farblich ist die gesamte Stahlkonstruktion der Straßenseite angepasst, d.h. es wurde eine Farbbeschichtung in Glimmer-Anthrazitgrau DB 703 in Sichtfassung ausgeführt.
Auf Grund der angenehmeren Haptik wurde der Handlauf in Robinie als Rundholz montiert.

Mauerwerk / Fenster
Die auf der Hofseite verwendeten Mauerziegel haben nicht die Qualität der Straßenseite, ebenso die Verfugung. Die Reinigung im JOS-Verfahren musste dementsprechend noch vorsichtiger ausgeführt werden, um irreversible Schäden auszuschließen.

Die Fenster der Hofseite wurden komplett erneuert. Es kamen Lärchenholz-Stulpfenster mit Oberlicht zum Einsatz. Die Außenfensterbänke wurden ebenfalls ausgetauscht. Die neuen Fensterbänke aus Beton-Kunststein wurden individuell angefertigt und entsprechen der ursprünglich gewollten Materialität. Als sehr funktionell erwiesen sich die seitlichen Aufkantungen sowie als optisches Highlight die scharrierte Vorderkante.

Fenster
Die Kunststofffenster zur Straßenseite aus dem Jahr 1992 entsprechen nicht dem denkmalpflegerischen Ansprüchen, auch wenn sie die ursprüngliche Ausbildung annährend adaptieren.
In Abstimmung mit dem SB Denkmalschutz des Landkreises Vorpommern-Rügen bleiben die vorhandenen Fenster bestehen. Die Anschlussfugen und die Außenfensterbänke (Zinkblech) wurden erneuert.

Innentüren
Von den Innentüren ist nur noch die Doppeltür zum ehemaligen Rathaussaal im OG ursprünglich / primär.
Die Holzrahmen-Tür mit Füllungen wurde partiell ausgebessert und malermäßig überarbeitet. Die sekundäre Mehrfarbigkeit wurde entfernt und durch Einfarbigkeit -weiß- ersetzt.

Für alle neuen Innentüren wurden profilierte Umfassungszargen mit Rundkante montiert.
Da für einige Innentüren eine Verglasung geplant war, wurden die Füllungen auf 2 beschänkt (Verglasung obere Kassette).
Der damalige Architekt Otto Mähl hatte in anderen von ihm geplanten Objekten vorzugsweise 3 Füllungen vorgesehen.

Bodenbeläge
Der Erhalt der Bodenbeläge in den Fluren widerspricht nicht dem denkmalpflegerischen Gedanken. Daher wurden die Terrazzo- und Konglomerat-Beläge gereinigt und z.T. ausgebessert.
Im EG wurde auf Grund der Trockenlegung / Abdichtung auch der Estrich erneuert.
Im OG wurde in Abstimmung mit dem Bodenleger die Unterkonstruktion bestehend aus Holzwerkstoff-Platten belassen.
Als Bodenoberfläche wurden im EG und OG Beläge aus Vinyl gewählt.

Unterdecken
Die Unterdecken wurden im gesamten Gebäude (ausschließlich Saal) erneuert. Im EG erfolgte zunächst eine brandschutztechnische Ertüchtigung (F30). Danach wurden Unterdecken nach funktionalen Prinzipien montiert.
Im Bürobereich des EG kamen aus Gründen der einfachen Nachrüstung Rasterdecken zum Einsatz, im Beratungsraum eine gelochte Akustikdecke und in den Fluren und Sanitärbereichen eine glatte GK-Unterdecke.
Im OG wurde komplett eine glatte GK-Unterdecke ausgeführt.

Treppe
Die tragende Konstruktion der Treppe aus Beton wurde vom Restaurator als primär eingestuft. Der Terrazzo-Belag stammt aus der Rekonstruktionszeit 1984 und ist somit sekundär. Der Erhalt widerspricht, ähnlich wie bei den Bodenbelägen, nicht dem denkmalpflegerischen Grundgedanken. So wurden die Terrazzostufen gereinigt, Bruchstellen ausgearbeitet und Fugen ausgebessert.
Die vorderen, scharfkantigen Trittstufen wurden angefast.
Das Treppengeländer aus Rundstahl ist ebenfalls sekundär und wurde lediglich an primären Knotenpunkten aus Vierkantprofilen angeschweißt (1984). Dem Erhalt stand nichts entgegen, sodass der Handlauf gereinigt wurde und das Geländer einen neuen Farbanstrich erhielt.